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    Kreisdekanat Warendorf

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Zeichen der Erinnerung an sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche

Pfarreien im Kreisdekanat Warendorf pflanzen Trauer-Blutbuchen

Kreis Warendorf (pbm/acl). Mehr als 100 Trauer-Blutbuchen sind rund um den 18. November, dem europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, in zahlreichen Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Münster als Symbol der Erinnerung gepflanzt worden. So auch im Kreisdekanat Warendorf unter anderem in den Pfarreien St. Martinus und Ludgerus in Sendenhorst und Albersloh, St. Laurentius in Warendorf, St. Regina in Drensteinfurt, St. Stephanus in Beckum und St. Bonifatius und St. Lambertus in Freckenhorst und Hoetmar.

Die Pfarrei St. Martinus und Ludgerus in Sendenhorst und Albersloh hatte sich nach intensivem Überlegen und Abwägen dafür entschieden, die Trauer-Blutbuche auf der Rasenfläche neben dem Parkplatz am Ludgerus-Haus in Albersloh zu pflanzen. Im Rahmen eines Wortgottesdienstes wurde der Baum gesegnet. „Wir wollen damit deutlich machen, dass die Menschen in der Pfarrei eine besondere Verantwortung darin sehen, sich für das Wohl und die Sicherheit vor allem von Kindern und Jugendlichen in unseren Gemeinderäumen, in unseren Einrichtungen und bei Veranstaltungen einzusetzen“, hatte Pfarrer Clemens Lübbers im Vorfeld betont. 

Mit der Pflanzaktion greift das Bistum einen Vorschlag von Betroffenen aus der Arbeitsgruppe Erinnerungskultur auf. Mit den Bäumen wollen Pfarreien und Einrichtungen an den sexuellen Missbrauch erinnern, den Priester und andere Vertreter der katholischen Kirche begangen haben. Auch die Vertuschung durch kirchliche Verantwortungsträger, soll mit der Aktion nicht vergessen werden. Die Blutbuche steht sinnbildlich für die Trauer um das Leid der Betroffenen, deren Leben durch sexuellen Missbrauch oft schwer geschädigt wurde. Dieser Baum mit seinem markanten Wuchs und dunkel gefärbten Blättern symbolisiert die Dauerhaftigkeit leidvoller Erfahrungen.

Zwei Anliegen verbinden sich mit der Pflanzung. Zum einen sollen die Bäume in den Pfarreien und Einrichtungen auf Unrecht und Leid, das Betroffene erlitten haben, aufmerksam machen. Zum anderen sollen sie dazu auffordern, sich weiter mit dem Thema sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen, hinzuschauen, zuzuhören und zu handeln. Eine Gedenktafel vor den Bäumen unterstreicht diese Notwendigkeit und macht sie für alle sichtbar: „Er (der Baum) braucht Pflege, so wie der Schutz vor Missbrauch dauerhaft unsere Aufmerksamkeit erfordert.“ 


Bildunterschrift: Unter anderem in Drensteinfurt wurde vor der Kirche eine Trauer-Blutbuche als Symbol der Erinnerung gepflanzt.
Fotos: Pfarrei St. Regina

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