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Caritas und Bistum trauern um Helmut Flötotto

Münster/Ahlen (cpm). Helmut Flötotto ist am 2. September im Alter von 67 Jahren

nach langer Krankheit gestorben.

Der Ahlener hatte nicht nur das Referat Soziale
Arbeit beim Diözesancaritasverband geleitet, sondern war auch
Flüchtlingsbeauftragter für das Bistum Münster und Beauftragter für die
Jugendsozialarbeit. „Wir trauern um einen Kollegen, der fest an der Seite der Armen,
Flüchtlinge, benachteiligter Jugendlicher und Wohnungsloser stand“, sagt Dominique
Hopfenzitz, Direktor der Caritas im Bistum Münster, der Flötotto im März
vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet hatte. „Sein Herz und sein
Einsatz für die schwächsten Menschen unserer Gesellschaft war ein Zeichen seiner
tiefen christlichen Überzeugung.“ Helmut Flötotto sei ein leidenschaftlicher Denker
und Macher, ein Mann mit Einfühlsamkeit in die Situation Bedürftiger gewesen.
„Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Freunden.“
Auch der Generalvikar des Bistums Münster, Dr. Klaus Winterkamp, würdigt den
Verstorbenen: „Als Flüchtlingsbeauftragter des Bistums Münster hat sich Helmut
Flötotto unermüdlich in Wort und Tat für Menschen eingesetzt, die ihre Heimat
verlassen müssen und in unserer Gesellschaft Schutz und Zukunft suchen. Helmut
Flötotto war es dabei – geprägt von einem tiefen christlichen Glauben – ein
Herzensanliegen, immer wieder deutlich zu machen, dass Menschenwürde nicht an
Herkunft oder Nationalität gebunden ist. Geflüchtete Menschen haben mit dem Tod
von Helmut Flötotto einen wichtigen Fürsprecher verloren; im Bistum Münster trauern
wir um einen glaubwürdigen und hochengagierten Zeugen der Frohen Botschaft
Jesu Christi.“
„Durch sein herausragendes Engagement für Benachteiligte war der Diplom-
Sozialarbeiter weit über die Bistumsgrenzen hinaus bekannt“, würdigt auch
Diözesancaritasdirektor Hopfenzitz den Einsatz Flötottos. Zusammen mit seinem
Team habe er viele staatliche und kirchliche Ressourcen akquiriert und bundesweit
Netzwerke geknüpft. Die stark aufgestellte Flüchtlingshilfe beim
Diözesancaritasverband ist laut Hopfenzitz auch Flötottos Verdienst. So konnten
während seiner zwölfjährigen Dienstzeit beim Diözesancaritasverband beispielsweise
Stellen in der Flüchtlingsberatung, Ehrenamtskoordination und juristischen Beratung
neu geschaffen und erhöht werden. Vor seiner Zeit beim Diözesancaritasverband
hatte er ab 1995 als Diplom-Sozialarbeiter und später als Geschäftsführer beim
Katholischen Verband für soziale Dienste (SKM) im Kreis Warendorf gearbeitet.

„Armut ist das Spaltmaterial der Gesellschaft – und es wird immer dramatischer.“
Das hatte Flötotto am 13. März 2023 im Rahmen seiner Abschiedsrede in den
Ruhestand betont. Von Armut betroffen seien vor allem Kinder und kinderreiche
Familien. „Welche Zukunft muten wir Millionen von Kindern zu?“, lautete seine Frage
verbunden mit dem Appell, dass die Caritas sich nicht allein für bessere und höhere
Förderungen einsetzt, sondern sich weiterhin vor allem auch für strukturelle
Veränderungen stark macht. „So wäre es sicher in Helmut Flötottos Sinn gewesen,
dass wir als Caritas heute die Erklärung des Ratschlags Kinderarmut unterzeichnet
und Bund, Länder und Kommunen dazu aufgefordert haben, gemeinsam
Kinderarmut zu bekämpfen“, sagt Hopfenzitz. „Wir werden Helmut Flötotto als
Kämpfer für die uns anvertrauten Menschen in Erinnerung behalten, als humorvollen
Überzeugungstäter und einfach als liebgewonnenen Menschen, der uns sehr fehlt.“
Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich – die Caritas im Bistum
Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder
Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder
psychischer Erkrankung. Unter dem Motto „Not sehen und handeln“ sind 80.000
hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz.
Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des
Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM – Katholischer Verein für
Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen
der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen, 27
Pflegeschulen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.


Bildunterschrift:
Helmut Flötotto (Mitte) bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand im März 2023
mit den Diözesancaritasdirektoren Dominique Hopfenzitz und Pia Stapel. Foto:
Carolin Kronenburg / Caritas im Bistum Münster
043-2024 (ck) 5. September 2024